No. 244
Ausgabe #244 Cover

Skandal in der Fußballwelt Sepp Blatters schmutzige Geschäfte: Die große FIFA-Story

Während die Achtelfinal-Spiele der Champions-League derzeit für sportliche Spannung sorgen, wird im TV-Programm diese Woche gleichzeitig die dunkle Seite der Fußballwelt beleuchtet: Mit Wahlmanipulation, Schmiergeldzahlungen, zahlreichen Festnahmen und gekauften Weltmeisterschaften handelte sich der Weltfußballverband FIFA in den vergangenen Jahren zunehmend Negativschlagzeilen ein. Gleich drei Dokus decken nun die Missstände im System der FIFA auf.

Korruption, Bestechung, schwarze Kassen: Was Gerichte und Medien in den letzten Monaten zutage förderten, zwang die FIFA, höchste Instanz des Weltfußballs, in die Knie. Die US-amerikanische und die Schweizer Justiz ermitteln derzeit wegen Korruption bei WM-Vergaben, die Verhaftungen hoher Funktionäre und die Suspendierung des FIFA-Präsidenten Sepp Blatter erregten zuletzt viel Aufsehen. Es geht um Macht und Millionen im Weltfußball. Doch wie konnte die FIFA derart abrutschen?

Kurz vor der Wahl eines neuen Präsidenten steht der Weltfußballverband nun am Scheideweg: Wenn beim FIFA-Kongress am 26. Februar ein neuer Präsident gewählt wird, geht es nicht nur um Blatters Erbe und einen Neuanfang, sondern auch um die Frage: Reform oder Untergang? Fünf Kandidaten sind durch den Integritätscheck gekommen und für die Wahl des Nachfolgers von Blatter zugelassen – ob damit ein Neustart für den krisengeschüttelten Fußball-Weltverband möglich wird und tatsächlich ein Reformer an die Spitze kommt, muss sich aber erst zeigen.

Wurde wegen Korruption von der FIFA suspendiert: Ex-FIFA-Vizepräsident und Fußballfunktionär Jack Warner.

Angesichts der anstehenden FIFA-Wahl zeichnet ARTE mit "Die große FIFA-Story" nun am Dienstag (23.02.) um 20:15 Uhr die Geschichte des Weltfußballverbands nach: Anhand konkreter Beispiele zeigt der Dokumentarfilm, wie die 1904 gegründete, gemeinnützige Organisation Schritt für Schritt zu einem weitverzweigten Finanzimperium heranwuchs. Dabei wird deutlich, wie die Missstände im System der FIFA jahrzehntelang andauern konnten, ohne entdeckt oder bestraft zu werden.

Seine Nachforschungen führten Filmemacher Jean-Louis Perez u.a. nach Paris, Rio de Janeiro, Yaoundé, Zürich, New York, Washington und London: Mit bislang unveröffentlichten Aussagen von ehemaligen FIFA-Mitgliedern, Anwälten, Politikern, Sportfunktionären und Ex-Fußballern werden die Schattenseiten des Weltfußballverbandes offengelegt, in dem seit Jahren milliardenschwere Geschäfte gemacht werden. Zudem geht der Dokumentarfilm auf jene Personen ein, die die Organisation geprägt haben – vom ersten großen Präsidenten Jules Rimet bis zum äußerst umstrittenen Sepp Blatter.

Recherchen in Bahrein: In Heimatland des Favoriten auf die FIFA-Präsidentschaft trifft das Filmteam auf Scheich Salman.

Zwei Tage vor der Wahl arbeitet auch das ZDF mit "FIFA – Das Foulspiel der Mächtigen" die Skandale des Weltfußballverbands auf und stellt die Kandidaten auf den Prüfstand: Am Mittwoch (24.02.) beleuchtet "ZDFzoom" um 23:05 Uhr unter anderem die Hintergründe zu den WM-Vergaben 2018 nach Russland, 2022 nach Katar, aber auch 2006 nach Deutschland und geht der Frage nach, ob nun Reformer an die Spitze kommen. Im Rahmen der Doku, die die Hintergründe zu den mächtigen Männern des Weltfußballs liefert, ist auch ein kurz vor Weinachten geführtes Interview mit Sepp Blatter zu sehen.

Sepp Blatter streitet im "ZDFzoom"-Interview ab, dass es Korruption und schwarze Kassen gegeben habe.

Einen eher pessimistischen Blick auf die Zukunft der FIFA wirft am Freitag (26.02.) schließlich 3sat: Die Doku "Die Fußball-Mafia - Blatters vergiftetes Erbe" um 20:15 Uhr begibt sich nicht nur auf Spurensuche in einem verschlossenen System der Macht und Kumpanei, sondern nimmt auch die FIFA-Präsidentschaftskandidaten kritisch unter die Lupe und fragt: Wird es einen Neuanfang je geben, oder sind die Verharrungskräfte des Systems, alte Seilschaften, eingespielte Mechanismen letztlich stärker?

Denn auch wenn selbsternannte Hoffnungsträger Reformen, Transparenz, Demokratie und den Kampf gegen Korruption geloben, stellt sich die Frage: Wie glaubwürdig sind Kandidaten wie Scheich Salman, dem Menschenrechtsverbrechen in seiner Heimat vorgeworfen werden, Gianni Infantino, der Vertraute des suspendierten UEFA-Bosses Michel Platini oder Tokyo Sexwale, der mit fragwürdigen Geschäften in Afrika hunderte Millionen gemacht hat? Auch wenn die Zeit für einen Neuanfang überfällig ist, scheint doch klar: Im Hintergrund zieht Sepp Blatter weiter die Strippen...

Bilder: © Shutterstock; © ZDF/Charly Grote; © ZDF/SWR/WDR/Florian Bauer

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